Was ist operation anthropoid?

Operation Anthropoid war der Codename für ein Attentat, das während des Zweiten Weltkriegs von tschechischen Widerstandskämpfern gegen den hochrangigen Nazi-Reichsprotektor Reinhard Heydrich in Prag durchgeführt wurde. Heydrich, einer der Hauptarchitekten des Holocaust, war als einer der mächtigsten Männer im nationalsozialistischen Deutschland bekannt und galt als brutalster Vertreter des Regimes.

Die Operation wurde von der Exilregierung der Tschechoslowakei und dem britischen Geheimdienst Special Operations Executive (SOE) geplant. Das Hauptziel der Operation war es, ein Zeichen des Widerstands gegen die deutsche Besatzungspolitik zu setzen und den deutschen Befehlstruktur zu destabilisieren.

Die Operation Anthropoid fand am 27. Mai 1942 statt. Die tschechischen Widerstandskämpfer Jozef Gabčík und Jan Kubiš wurden ausgebildet und nach Prag entsandt, um den Anschlag auszuführen. Sie griffen Heydrichs Wagen in der Kurve einer Straße an und warfen eine Handgranate auf ihn. Obwohl die Explosion Heydrichs Auto beschädigte, überlebte er und eröffnete das Feuer auf die Angreifer. Gabčík und Kubiš konnten entkommen und sich in einer Kirche verstecken.

Heydrich wurde zunächst notdürftig versorgt, starb jedoch aufgrund einer Blutvergiftung acht Tage später. Als Vergeltungsmaßnahme führten die Nazis sofort danach das Massaker von Lidice durch, bei dem das Dorf Lidice zerstört, Männer exekutiert, Frauen in Konzentrationslager deportiert und Kinder in SS-Heimen umgesiedelt wurden.

Die Operation Anthropoid gilt als einer der bedeutendsten Akte des Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime und hinterließ einen bleibenden Eindruck auf die Widerstandsbewegung in Europa. Sie führte zu verstärkten Repressalien gegen die Bevölkerung, aber auch zur Unterstützung der Alliierten und Stärkung des tschechischen Nationalbewusstseins.

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